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Aktuelles

31.01.2022

Mehr Expressbuslinien im Hamburger Süden

Die Rot-Grüne Bürgerschaftskoalition hat in ihrem Koalitionsvertrag einen massiven Ausbau des Busangebots angekündigt, um Versorgungslücken zu schließen. Dazu sollen auch neue Expressbuslinien (X-Busse) eingerichtet werden. Der Ausbau der S-Bahn als wichtigstes Rückgrat des ÖPNV mit Langzügen auf der S3 und 5-Minuten-Takt bis Neugraben kann den Bedarf vor allem in den Hauptverkehrszeiten noch nicht decken. Alle weiteren Investitionen entlang der S-Bahnstrecke (z.B. moderne Stellwerke, zusätzliche Stromeinspeisungen) können frühestens um das Jahr 2025 längere S-Bahnzüge (S31) bzw. mehr Züge (S32) auf die Schiene bringen.

Um die S-Bahnstrecke zumindest leicht zu entlasten und auch neue attraktive ÖPNV-Verbindungen zu schaffen, hat die AG Verkehr21 des lokalen Nachhaltigkeitsnetzwerkes Harburg21 Vorschläge für neue X-Buslinien gemacht.

Zu den zwei vorhandenen erfolgreichen Expressbuslinien (X-Bus) X30 (Harburg – Bergedorf) und X40 (Neugraben – Finkenwerder, Airbus) kämen 7 weitere X-Buslinien hinzu. Die Grundidee, einwohnerstarke Stadtteile und viele Arbeitsplätze auch als Tangentialverbindung anzubieten und ohne zeitintensive Umsteigevorgänge zu verbinden, zeigt sich beispielhaft an folgenden Zielen: Bf. Altona, Bahrenfeld (Desy), US Berliner Tor, St. Georg, Billbrook, U Billstedt. Die gegenwärtigen ÖPNV-Fahrtzeiten sind auf diesen Relationen sehr lang im Vergleich zum Pkw:

  • Verbindung Bf. Harburg – Pinkertweg (Mitte) mit PKW 22 Minuten, mit ÖPNV 36 Minuten
  • Verbindung Winsener Straße Nord – US Berliner Tor mit PKW 15 Minuten, mit ÖPNV 30 Minuten
  • Verbindung Lübbersweg – US Berliner Tor mit PKW 19 Minuten, mit ÖPNV 33 Minuten
  • Verbindung Marmstorfer Kirche – Desy mit PKW 23 Minuten, mit ÖPNV 53 Minuten
  • Verbindung S-Bahn Neugraben – Desy mit PKW 24 Minuten, mit ÖPNV 49 Minuten
  • Verbindung Heidbrook – Bf. Altona mit PKW 30 Minuten, mit ÖPNV 56 Minuten

Darüber hinaus werden mit den Vorschlägen auch noch viele weitere bedeutende Ziele (z.B. AK Harburg, Krankenhaus Mariahilf, AK Altona, AK St. Georg, HAW Berliner Tor, HIT Bostelbek) gut angebunden.

Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg hat diese Vorschläge des Harburger Netzwerks Agenda 21 nun aufgegriffen und mit die zuständige Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) und die Hamburger Hochbahn aufgefordert, diese zusätzlichen Expressbuslinien zu prüfen und einzurichten, um eine besser Anbindung zwischen Wohnvierteln südlich der Elbe und Arbeitsorten nördlich der Elbe zu schaffen und die S-Bahnlinien S3 und S31 durch sinnvolle und attraktive direkte Busanbindungen zu ergänzen und zu entlasten. Bei einem ausreichendenden Bedarf der Fahrgastnachfrage (ggf. nur in den Hauptverkehrszeiten) sollen daher folgende Verbindungen als neue Expressbuslinien geprüft werden:

  • X19 Bf. Harburg - A1 - Moorfleet - Billbrook - U Billstedt
  • X42 Vahrenwinkelweg - AK Harburg - Eißendorfer Straße - S Harburg Rathaus - Binnenhafen - B75 - US Berliner Tor - U Lohmühlenstraße/ St. Georg
  • X43 Sinstorf - Winsener Straße (bis Hst. Reeseberg) - B75 - US Berliner Tor - U Lohmühlenstraße/ St. Georg
  • X44 Sinstorf – Marmstorf - AK Harburg - Bostelbek - A7-Elbtunnel - S Othmarschen - Desy
  • X46 Bf. Harburg - Bostelbek - Finkenwerder - Airbus
  • X50 Heidbrook - S Neugraben - S Neuwiedenthal - A7-Elbtunnel – Bf. Altona
  • X51 S Neugraben - S Neuwiedenthal - A7-Elbtunnel - S Othmarschen - Desy

Dazu sagt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Frank Wiesner: “Wir wissen natürlich, dass die Verkehrslage auf den Elbbrücken und dem Elbtunnel auch nicht immer gut ist und dass eine Reihe der vorgeschlagenen neuen Linien über diese neuralgischen Stellen müssen. Es muss dabei sicher in Kauf genommen werden, dass durch Staus in den Hauptverkehrszeiten sich die ÖPNV- wie die Pkw-Fahrzeiten verlängern. Auf ein Ende der Straßenbauarbeiten zu warten, um dann im ÖPNV etwas zu tun, darf aber keine Option sein. Vor dem Elbtunnel wäre z.B. denkbar, eine Buszufahrt vom Gewerbebetrieb am Altenwerder Damm auf Höhe der Ausfahrt für zu hohe Fahrzeuge, zu schaffen. Auf den Norderelbbrücken, könnte die vorhandene Busspur mit neuen Zu- und Abfahrten eine Umgehung des Staus bedeuten. Jedenfalls würden mit den vorgeschlagenen Linien neue, schnelle Verbindungen aus dem Hamburger Süden in relevante Gebiete nördlich der Elbe entstehen, die z.T. eine direktere Verbindung ermöglichen als es mit dem derzeit vorhandenen schienengebundenen System möglich ist.”