„Wir wollen ein sicheres und zuverlässiges Corona-Impfsystem in Hamburg“, begründet Peter Bartels, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung die Ablehnung des LINKEN-Antrags für weitere Impfzentren in Hamburg. „Mit dem zentralen Impfzentrum an den Messehallen kann eine zuverlässige Logistik für den hochempfindlichen Impfstoff geschaffen werden, der bei -70 Grad gelagert werden muss.“
Bis zu 7.000 Impfungen sollen im zentralen Impfzentrum täglich durchgeführt werden können. In einem aktuellen Entwurf vom 7. Dezember dieses Jahres empfiehlt die Ständige Impfkommission, schwerstkranke und alte Menschen über 80 Jahre sowie medizinisch-pflegerisches Personal in Notaufnahmen und auf bestimmten Krankenstationen zuerst zu impfen. Dafür werden auch mobile Impf-Teams eingesetzt werden müssen.
„In der Anfangszeit werden auch noch nicht für alle Hamburger genügend Impfdosen zur Verfügung stehen. Die werden nach und nach angeliefert. Wenn dann auch - in hoffentlich naher Zukunft – weniger empfindliche Impfstoffe zur Verfügung stehen werden, können die Impfungen auch flächendeckend durch die Hausärzte durchgeführt werden. Lokale Impfzentren würden also vermutlich nicht die Gesamtzahl der Impfungen je Tag erhöhen, sondern lediglich auf verschiedene Orte verteilen. Die dadurch entstehenden Kosten und Risiken stehen keinem Nutzen gegenüber“, so Bartels.
Im Gegensatz zu wohnortnahen Corona-Tests, die die Genossen vor kurzem gefordert haben, sieht Peter Bartels hier also keine Notwendigkeit bei Impfungen und erläutert: „Bei einem Corona-Test liegt meistens ein konkreter Grund vor, also ein hoher Verdacht auf eine bestehende Infektion. Da ist es wichtig, möglichst niemanden auf dem Weg zum Test zu gefährden und somit besser auf den ÖPNV zu verzichten. Bei der Impfung liegt ein solches Risiko jedoch nicht vor. Wer also kein ‚Verdachtsfall‘ ist, kann das Impfzentrum an den Messehallen somit ruhigen Gewissens mit S- und U-Bahn erreichen.“