21.11.2019
Lesung: Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht
Sonntag, 24. November um 16 Uhr
STELLWERK im Bahnhof Harburg, oberhalb der Fernzuggleise 3+4
Im Rahmen der diesjährigen Harburger Gedenktage lädt der Arbeitskreis Rechtsextremismus und Rassismus der SPD Harburg zu einer Lesung mit anschließender Diskussion zum Thema "Fritz Bauer: oder Auschwitz vor Gericht" ein. Ronen Steinke, Redakteur und Autor der Süddeutschen Zeitung, wird aus der gleichnamigen Biographie lesen und im Anschluss mit den Gästen über den kämpferischen Einzelgänger diskutieren.
Die Bürgerschaftskandidatin Oksan Karakus, die den Arbeitskreis leitet, freut sich besonders, dass sie für die Lesung Ronen Steinke gewinnen konnte. "Zwar werde derzeit," so Karakus, "am Hamburger Landgericht einer der spektakulärsten Fälle der Nachkriegszeit mit Beihilfe zum Mord in 5230 Fällen gegen den ehemaligen Wachmann Bruno D. im Konzentrationslager Stutthof verhandelt. Das ist knapp 74 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wohl auch eines der letzten Prozesse der NS-Verbrechen. Wie aufwändig ein solcher Prozess sein kann, zeigt aber die Biographie von Fritz Bauer. Steinke, der mit akribischer Sorgfalt das Leben von Fritz Bauer recherchiert hat, taucht tief in seine persönliche Geschichte ein und beschert dem Publikum eine Gänsehaut.
Der Generalstaatsanwalt aus Hessen iniitierte eines der größten und wichtigsten Prozesse in der Geschichte der deutschen Strafjustiz - den Frankfurter Auschwitz-Prozess. Dabei ging es ihm nicht nur darum, erstmals Täter aus Auschwitz vor Gericht zu bringen. Mit seinem politischen Scharfsinn brachte er die deutsche Nachkriegsgesellschaft zum Nachdenken, zum Hinsehen, zum Sprechen, – und schließlich Adolf Eichmann vor ein israelisches Gericht. Bauer musste dabei einen steinigen Weg bis zum Erfolg gehen und stand unzähligen Herausforderungen gegenüber.
Ronen Steinke wird den Gästen Einblicke in das Leben des großen Juristen und Humanisten Fritz Bauer gewähren wie nie zuvor".
Die Lesung findet in Kooperation mit der Humanistischen Union e.V. Hamburg und dem Fachschaftsrat Rechtswissenschaft der Universität Hamburg statt.